Lok 44 KLAUS

  • Hersteller: LKM/Babelsberg
  • Herstellernummer/Baujahr: 16045/1950
  • Achsfolge: Bn2t
  • Gattung: K22.6
  • Länge über Pfuffer: 5,58 m
  • Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
  • Leistung: 70 PS
  • Betriebsdruck: 13 bar
  • Sicherheitsventile: vereinfachte Bauart Coale 
  • Steuerung: Heusinger
  • Stromerzeugung: Turbogenerator 0,5Kw
  • Bremse: Dampfbremse
  • Bremsgewicht: 10,0 t
  • Lokgewicht: 12,0 t
  • Kohlevorrat: 0,45 t
  • Wasservorrat: 1,0 m³
  • Rostfläche:  0,5 m²
  • Eigentümer: PEW
  • in der Wuhlheide seit: `10/1987
  • Herkunft: Export - Metalexport, Warschau [PL]/ Bau-Union, Berlin "300-70-44", für Trümmerbahn, Einsatz mutmaßlich im Beräumungsgebiet Striesen/Johannstadt in Dresden, danach im VEB Ziegelkombinat Karl-Marx-Stadt – Betriebsteil Crimmitschau als Heizlok, /1979 Magistrat Berlin als "44" zum Wiederaufbau Ahrensfelde/Berlin


LOWA 44

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges reichten die Transportkapazitäten der vorhandenen überalterten Feldbahnen nicht aus, die riesigen Trümmermassen aus der Stadt zu fahren. Neue Feldbahnlokomotiven wurden dringend benötigt. Die traditionsreiche Lokomotivfabrik Orenstein & Koppel in Potsdam-Babelsberg am Rande Berlins – 1948 auf Weisung der sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) in Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg umbenannt – nahm 1950 die Produktion von Baulokomotiven wieder auf. 

Auf den Berliner und Dresdener Trümmerbahnen kamen überwiegend die 70-PS-Variante zum Einsatz, so auch die Lokomotive 44. Über deren Einsatz nach der Trümmerbahnzeit ist wenig bekannt, doch deutet ein Bild von 1956 im Beräumungsgebiet Striesen/ Johannstadt auf einen Einsatz hin, wo der Trümmerbahnzug mit der Nummer "44" unterwegs ist zur Kippe Dobritz. 

Zuletzt war sie als Heizlokomotive im Ziegelkombinat Crimmitschau in Betrieb. Dort wurde sie nach langer Abstellzeit 1979 von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsgeschichte geborgen und mit Hilfe des Märkischen Museums nach Berlin geholt.

Lok „KLAUS“ 44

der Berliner Parkeisenbahn

seit 05. Mai 2023

wieder im Dienst! 

Seit 1987 ist sie auf den 600 mm Gleisen der Parkeisenbahn Wuhlheide im Berliner Bezirk Köpenick zu Hause: die 70PS LOWA Dampflokomotive mit den Fabrikdaten LKM 16045/1950. Von (Ost-) Berliner Eisenbahnfreunden Ende der 1970er Jahre vor dem Schrottpatz gerettet, wurde sie mit Unterstützung des Märkischen Museums nach Berlin verbracht. 1987 präsentierte man sie zu den Feiern des 750jährigen Jubiläums der Stadt Berlin erstmals betriebsfähig der Öffentlichkeit und überführte sie anschließend zur damaligen Pioniereisenbahn Berlin. Seit Mai 1989 befördert sie, nur Unterbrochen durch die Zeiten der gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen, anstandslos ihre Personenzüge durch die Park- und Waldlandschaft der Wuhleide.
Am 23. Oktober 2016 war es wieder einmal soweit. Aufgrund abgelaufener Untersuchungsfristen musste der kleine B-Kuppler abgestellt werden. Schon da stand fest, dass die Lokomotive überwiegend in Eigenleistung durch die ehrenamtlich tätigen Mitglieder der „Schmalspurbahn-Freunde Berlin e.V.“ (SBF), den Besitzern der Maschine, wieder aufgearbeitet werden soll. Nach einer intensiven Befundung von Fahrwerk, Rahmen, Bremsanlage, Kessel, Aufbauten und Hilfsaggregaten wurde ein detaillierter Aufarbeitungsplan erstellt und mit den sehr umfangreichen Arbeiten begonnen. Lediglich sicherheitsrelevante Arbeiten am Dampfkessel wurden durch eine Fachfirma durchgeführt, alles andere erledigten die Wuhlheider Parkeisenbahner. Unzählige Ehrenamtsstunden flossen in das Projekt, welches hin und wieder auch durch Zeit-, Geld- oder Materialmangel in´s stocken geriet. Letztendlich schafften es die Mitarbeiter des Bw Wuhlheide die komplette Hauptinstandsetzung fast alleine zu stemmen. Corona bedingt gab es auch Einschränkungen der Arbeiten, diese wurden aber sofort nach dem es wieder möglich war – speziell vom Lokpaten der „44“ – wieder intensiv aufgenommen um Zeit- und Kostenaufwändige Detailarbeiten an der Maschine durchzuführen. Schlussendlich präsentiert sich die LOWA nun in einer neuen, attraktiven Optik. Auch diverse technische Verbesserungen wurden vorgenommen und die Arbeitsbedingungen für Lokführer und Heizer verbessert.
(...) Wünschen wir der Lokomotive und den sie betreuenden Parkeisenbahnern viel Erfolg und Freude im neuen Betriebsabschnitt der „44“. Im neuen „Outfit“ passt die Maschine perfekt zu den Kinder- und Jugendfreundlich folierten Personenwagen der Parkeisenbahn und wird somit den Ansprüchen einer Bahn für die ganze Familie gerecht. Den tagesaktuellen Fahrplan und weitere Informationen findet man auf www.parkeisenbahn.de
Peter Bauchwitz 

Wie sah KLAUS früher aus?